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Der Besuch beim Tierarzt kann trainiert werden

Weniger Stress und Angst

Das geliebte Haustier krank und ein Besuch beim Tierarzt ist notwendig? Eine Vorstellung, bei der vielen der Angstschweiß auf der Stirn steht. Doch mit gezieltem Training können Hunde darauf vorbereitet werden und erlernen dabei bestimmte Verhaltensweisen, die bei der Durchführung medizinischer Behandlungen hilfreich sind – aber auch nützlich bei der Pflege zu Hause wie beim Bürsten oder Krallen schneiden. Die Fellnasen erfahren so, was auf sie zukommt und haben dadurch deutlich weniger Stress und Angst. Und auch Frauchen und Herrchen können dann den Besuch entspannter angehen. 

Zum Training gehört unter anderen:

  • Abtasten am ganzen Körper
  • Ohren anschauen
  • Augen anschauen
  • Lefzen anheben und Maul öffnen
  • Pfoten berühren und untersuchen
  • Entspannt in Seitenlage liegen bleiben
  • Gewöhnung an den Maulkorb
  • Auf den Tisch gehoben werden

Mit den Training sollte möglichst früh begonnen werden, denn je weniger negative Erfahrungen das eigene Haustier bereits gemacht hat, desto einfacher ist es. Verschiedene Übungen gibt es beispielsweise im Internet oder Ihr sucht nach entsprechenden Kursangeboten bei örtlichen Hundeschulen, Hundevereinen oder bei privaten Hundetrainern. 

Doch nicht jede Trainingsmethode ist für jedes Tier oder jede/n Besitzer*in gleichermaßen gut geeignet – ein unbedarfter Welpe reagiert anders als ein Hund aus dem Tierschutz mit einer unbekannten Vergangenheit. Als Halter*in und Bezugsperson solltet Ihr darum in der Lage sein, die Fellnase richtig zu „lesen“ und damit beurteilen zu können, ob das Training zu Euch passt: 

Unterdrückung, Strafe oder gar Schmerz haben beim Training nichts zu suchen!

Als wir unseren Hund Damon im Juli 2021 aus dem Tierheim Esslingen adoptierten, kannten wir ihn bereits vom Gassi gehen und wussten, dass niemand seine Pfoten berühren darf. Also haben wir uns langsam und immer weiter dem Problem angenähert: erst die Pfoten nur kurz gestreift, später ein wenig gestreichelt und dann abgetastet. Parallel dazu wurde Damon jedes Mal gelobt und mit Leckerli belohnt. Er ist zwar nur semi begeistert, aber heute gibt er sogar auf Kommando Pfote, wir dürfen die Ballen untersuchen und die Krallen schneiden.

Einen Rat noch: Fangt doch einfach mal mit kleinen Übungen an und setzt Euch nicht unter Druck, dass es von Anfang an perfekt sein muss. Die Fellnase und Eure Tierärztin oder Tierarzt werden es Euch danken!