Zum Hauptinhalt springen
Spannender Einblick in den Alltag mit seinen Höhen und Tiefen

Landesschau im Tierheim unterwegs

„Ich hätte nie gedacht, dass Hunde so laut sein können“, meint Carola Grau augenzwinkernd mit Blick auf das Gebell aus den Zwingern.
Die Filmemacherin und Redakteurin des SWR ist ein Dauergast bei uns im Tierheim. Und dazu ein gerngesehener und für unbestimmte Zeit. Denn mit Kamera und Tonarm bringt sie alles Wissenswerte rund um den Alltag im Tierheim, das Engagement für den Tierschutz sowie die
Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben, in die Fernsehstuben. „Hilfe für Tiere“ lautet die Beitragsreihe, die regelmäßig immer donnerstags in der Landesschau über die Bildschirme flimmert. Die fünfminütigen Reportagen wechseln sich mit solchen aus einer Wildvogelstation in Rheinland-Pfalz sowie dem Tierheim in Koblenz ab. Carola Grau war bereits vor längerer Zeit bei uns einmal auf der Neckarinsel für einen Film unterwegs gewesen und hatte gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit gemacht. Als es nun darum ging, ein Tierheim in ganz Baden-Württemberg für eine längere Begleitung mit der Kamera auszusuchen, fiel die Wahl schlussendlich auf Esslingen. Und seit dem ist die Redakteurin eigentlich immer in Rufbereitschaft, sprich am Puls des Geschehens. Denn es kann ja immer etwas Unvorhergesehenes geschehen. Wer einmal so einen Drehtag mitbekommen hat, weiß wieviel Arbeit dahinter steckt: Zum Beispiel wurden von unserem ganztägigen Frühlingsfest schlussendlich dann nur ein paar kurze Einstellungen gezeigt. Filmmaterial, dass Tage füllen könnte, muss nämlich gesichtet und geschnitten werden. So fallen auch einmal Ereignisse wie die Bergung von Entenküken aus dem fünften Stock eines Hauses der imaginären Schere zum Opfer. Zu der Zeit hatte die Filmemacherin gerade Jürgen Völker von der Tierrettung Mittlerer Neckar begleitet und war auch beim Einfangen von unserem späteren Schützling Rocky, der herrenlos in einem Wald unterwegs war, hautnah mit dabei. Apropos hautnah. Die Zuschauer erhalten einen immer wieder spannenden Einblick und erleben zum Beispiel wie morgens der Alltag im Hundehaus beginnt. Dabei gesteht übrigens unser ehrenamtliche Helfer Gunter Zitek, dass er sich durch die Arbeit vom ursprünglichen Hundehasser zum jetzigen Hundenarr gewandelt hat. „Wer verfressen ist, lernt auch lieber“ verrät hingegen eine Tierpflegerin beim Training mit einem unserer Vermittlungshunde. Manuela Schlattner, stellvertretende Leiterin, kann man dabei beobachten, wie sie Eichhörnchen mit der Pipette füttert sowie den Babys eine Bauchmassage verpasst. Zu einer anderen Gelegenheit hat Carola Grau die Tierärztin Julia Brömmelstrote bei ihrem wöchentlichen Tierheimbesuch begleitet: Unserem Sorgenkind Bruno, der alles andere als stressresistent ist, muss Blut abgenommen werden, da er Nierenproblem hatte. Weggelaufen, ausgesetzt, Besitzer gestorben, krank, alt, trächtig … im Katzenhaus nebst der Quarantäne- und Krankenstation wird das Elend, mit dem wir tagtäglich kämpfen, den Zuschauern eindrücklich vor Augen geführt. Mischka wurde völlig verfilzt und auf zwei Kilogramm abgemagert von einem Baum gerettet. Gerti, 18 Jahre alt, wurde ebenfalls halb verhungert gefunden und schlussendlich haben alle Beteiligten den Kampf um das Leben der Katze verloren. Doch es gibt auch schöne Momente. So kann man Lilly in ihr neues Zuhause begleiten. Und da war doch noch der Besuch von Waueis im Sommer bei uns im Hof des Tierheims und die Vierbeiner, aber auch die Zweibeiner genossen die gespendete, kühle Erfrischung. Und vieles mehr… So lange die Geschichten nicht ausgehen wird es auch heißen: Fortsetzung folgt. Und wer sich fragt wie sich der häufige Besuch des Fernsehens auf den Alltag im Tierheim auswirkt, dem sei gesagt: Das Ein-Frau-Team Carola Grau ist inzwischen ein liebgewordener Gast, der in keiner Weise stört. Es lohnt sich also hin und wieder mal donnerstags in die SWR Landesschau zwischen 18:15 und 19:30 Uhr
hineinzuschauen.