Zum Hauptinhalt springen

Hunde sind eine Bereicherung

Zehn Jahre lang Gassigeherin mit Leib und Seele

Zehn Jahre lang bin ich nun ehrenamtliche Gassigeherin und habe einiges erlebt. Eins möchte ich jedoch noch vorausschicken: Ich liebe Hunde! Ich liebe ihre Art, ihre Dankbarkeit und wie sie sich freuen. Sie sind einfach eine Bereicherung für mich. Husky „Spike“ lebte elf Jahre in meiner Familie und sein Tod machte mich unendlich traurig. Da lud mich eines Tages eine ehemalige Gassigeherin aus dem Esslinger Tierheim ein, sie bei einem Spaziergang mit einem der Schützlinge zu begleiten. Von da an wusste ich, das ist mein Ding.

Zunächst stand der Besuch einer Schulung auf dem Programm. Ich lernte viel über die Verhaltensweisen der Fellnasen und wie man angemessen reagiert sowie die Spielregeln und die richtigen Kommandos. Die Hunde sind übrigens in eine Art Ampel-System eingeteilt: Grüne sind auch für Anfänger leicht zu handhaben, rote hingegen schwierig im Umgang. So erfuhr ich, dass eigentlich mein „Spike“ ein roter Hund gewesen wäre. Also hatte ich bereits etwas Erfahrung mitgebracht und mit der Zeit lernte ich auch immer mehr dazu. „Mylo“ und „Socke“ , zwei meiner ersten Schützlinge, gingen beim Spazierengehen auf andere Hunde, Jogger oder Radfahrer los. Da hieß es, den Vierbeiner immer beobachten, gegebenenfalls zur Seite gehen und ihn ins Gebet nehmen.

Angst habe ich übrigens nie und man darf auf keinen Fall unsicher sein, denn das spüren die Fellnasen. Zu „Socke“ habe ich immer gesagt: „Wir laufen jetzt Gassi! Du lässt mich in Ruhe, ich lasse Dich in Ruhe und wir genießen es jetzt einfach!“ Die Hunde haben übrigens wie wir Menschen auch Sympathien und Antipathien. Mit Hündin „Ati“ – ein Pitbull Terrier, der gelistet ist – gehe ich nun seit fast drei Jahren Gassi und sie folgt mir – meistens. Auch „Rex“, der alles gejagt hat, habe ich ziemlich in Griff bekommen. Es gibt zwar einige Lieblingshunde, aber auch die anderen sollten in den Genuss eines Spaziergangs kommen. Und man baut bei den vielen, manchmal auch ausgedehnten Spaziergängen eine liebenswerte Beziehung auf. Gerne erinnere ich mich an „Duman“, den Staffordshire Terrier, mit dem ich zu Corona-Zeiten stundenlang durch den Wald bei Sirnau gelaufen bin.

Tja, die Vermittlung der Schützlinge liegt mir einerseits natürlich sehr am Herzen und ich freue mich, auch ein bisschen dazu beitragen zu können. Aber andererseits fällt mir das Abschiednehmen gelegentlich sehr schwer: Besonders bei „Mylo“! Bei seinem Umzug in ein neues Zuhause konnte ich gar nicht dabei sein. Ich habe ihn dann noch einige Male besucht. Regelmäßig gehe ich zurzeit an vier Tagen die Woche ins Tierheim, denn Gassigeherin zu sein, bereitet mir einfach sehr viel Freude.